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Self-organisation and climate change: the neglected
dimension of collective social transformation. Entwurf von SELFCITY Team Mitgliedern
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George Marshall: Don’t Even Think About It. Why Our Brains Are Wired To Ignore Climate Change
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Navigating urban complexity through stakeholders’ experiences and knowledge
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Selfcity – Kollektive Steuerung, Innovation und Kreativität im Angesicht des Klimawandels
SELFCITY (finanziert innerhalb der Projektlinie JPI Climate) untersucht in Deutschland, Niederlande und Großbritannien kollektive Selbstorganisationsprozesse, die die Grundlage zivilgesellschaftlichen Handels sind und sich gegen den Klimawandel engagieren. SELFCITY zielt darauf ab, Wissen zu Steuerungsprozessen mit besonderer Berücksichtigung städtischer und ruraler Selbstorganisation zur gesellschaftlichen Transformationsfähigkeit angesichts des Klimawandels zu generieren. Städte und Regionen sind gleichzeitig Orte von Innovationen und Problemen, aber sie sind vor allem Milieus, wo Lösungen gefunden werden. Damit sind sie Transformatoren und Innovatoren von Entwicklungsprozessen. Es ist wichtig zu erkennen, wo und wie Lösungen entstehen, kommuniziert und umgesetzt werden, um den Klimawandel abzumildern. Solche Lösungen basieren auf praktischer, sozialer und kollektiver Kreativität. Selbstorganisation ist einer der drei miteinander interagierenden Prozesse (neben marktwirtschaftlichen und staatlichen Mechanismen), der sozialen Wandel hin zu Resilienz, CO2-neutraler Lebensweise und starker Nachhaltigkeit unterstützen und bestimmen wird.
Basierend auf dem bestehenden Forschungswissen zur Anpassung städtischer Nachbarschaften, Regionen und der Förderung der Energiewende, wird das Projekt Methoden der Sozialforschung mit partizipativer Aktionsforschung verbinden. Das Ziel ist es,
herauszufinden und zu dokumentieren, auf welche Weise AktivistInnen und zivilgesellschaftliche AkteurInnen gemeinsam in ihren Gruppen vor Ort innovative, kreative und praktische Antworten auf den Klimawandel finden, die Umsetzung dieser koordinieren und wie dies zu fördern und zu verbessern ist.
Des Weiteren wird herausgearbeitet, wie das „Problem Klimawandel“ seitens der AktivistInnen und PraktikerInnen sowie seitens der Mitglieder der Gemeinschaft, mit denen sie arbeiten, verstanden und definiert wird. Das Projekt soll Raum zum Kapazitäts- und Mobilisationsausbau schaffen. Zugleich entsteht so die Möglichkeit für das Forschungsteam, mit den AktivistInnen in einem Ko-Lernprozess Hindernisse von Selbstorganisation zu adressieren und vereinte Strategien/Lösungen zu finden.
SELFCITY nutzt dabei die Möglichkeit des transnationalen Lernens, um den TeilnehmerInnen aus den beteiligten Ländern Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden dabei zu helfen, über kulturell unterschiedliche und ähnliche Wahrnehmungen des Problems Klimawandel sowie Möglichkeiten dessen Anpassung hinaus, zu denken und zu handeln.

Konzepte
- SELFCITY verwendet das Konzept der Selbstorganisation, im Rahmen dessen sich das Team konzeptuell mit Themen sozialer Regelungen, sozialen Lernens und des sozialen Wandels innerhalb von Gemeinschaften auseinandersetzt.
- Selbstorganisation ist ein offener Prozess, durch den in sozialen Beziehungen und losen Netzwerken gemeinsame Interessen und Positionen stabilisiert und institutionalisiert werden (OSTROM 19904; MAYNTZ 2006).
- Persönliches Vertrauen wird somit in kollektives und institutionelles Vertrauen umgewandelt. Verstärkte Zusammenarbeit als „kollektive Intentionalität“ (Searle 2010[1]) oder ein „kollektives Wir“ (Wintergerst 2014[2]) ermöglicht die Differenzierung und Spezialisierung innerhalb des Kollektivs, die das Potenzial für die Entwicklung von Schlüsselinteressen durch „Graswurzelbewegungen“ stärkt (Castells 1983[3]).
Ziele
- Es geht uns darum, den Prozess von sich selbstorganisierenden Gruppen besser zu verstehen und diese Erfahrungen dann, zusammen mit den lokalen Akteuren, in die Debatte um die Klimawandelanpassung mit einzubringen.
- Des Weiteren geht es uns darum, zwischen den unterschiedlichen nationalen Diskursen (Großbritannien, Deutschland und Niederlande), die sich mit der Adaption von Quartieren beschäftigen, zu unterscheiden.
- Daher wird es wichtig sein, die Bedeutung des nationalen Kontexts bei der Entfaltung von Selbstorganisationsstrategien herauszuarbeiten, die sich den Gruppen an den unterschiedlichen Fallstudienorten in Deutschland (Universität Bayreuth und KlimaKom), den Niederlanden (University of Groningen) und in Großbritannien (University of the West of England) stellen.
- Somit wollen wir die Entwicklung von selbstorganisierten Wandel in Ortschaften (rund um den Energiewandel und die Bildung von Gemeinschaften) testen, dokumentieren und fördern, indem wir die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen erkennen und, wenn möglich, Capacitity Building durch Trainingsangebote fördern.
- Als Endprodukt wollen wir auf Grundlage von den verschiedenen Erfahrungen unserer Projektpartner und in Zusammenarbeit mit eben jenen Materialien entwerfen, die den fortlaufenden reflexiven Prozess des Wandels in Gemeinschaften darstellen und, wenn möglich, in den richtigen Momenten als Hilfestellung dienen können.
Die Strukturierung der Fragen für die empirische Komponente
- Was sind die nicht-finanziellen (und nicht-instrumentellen) Bedingungen, unter denen ‚Initiatoren‘ des selbstorganisierten Handelns entscheiden, sich gegen Klimawandel und für die Energiewende zu engagieren?
- Beeinflusst die kollektive Gestaltung (Regierung, Kommunalentwicklung, alternative radikale Bewegungen) die Art und Weise, wie der Klimawandel innerhalb der selbstorganisierten Gruppierung konzeptualisiert wird?
- Was sind die Bedingungen, unter denen Initiierungsimpulse zu einem Prozess lokaler Transition führen? Geht diese auf individuelle (charismatische) Führung oder auf kollektive Führerschaft zurück?
- Wie verändert der Umsetzungsprozess die lokal-regionalen Diskurse zum Handeln/Nicht-Handeln hinsichtlich des Klimawandels?
- Können diese Veränderungsprozesse in der Lokalität/Gemeinschaft/Nachbarschaft von außen „organisiert“ und induziert werden? Und wenn ja, wie?
Phase 2 im Mai 2016
Ausarbeitung der Konzepte (z.B. Selbstorganisation, Emergenz, Ablauf des Beginns, etc.)
Forschungsdesign
Analyse der Sekundärdaten
Feldethnographie
Explorative Interviews
Kommunikation mit unseren Forschungspartnern
Q-Sort Feldforschung
Onlineethnographie
Nationale Workshops
Transnationale Workshops
Verbreitung
Forschungseinrichtungen
Universität Bayreuth
Schwerpunkt der Forschung ist die urbane gesellschaftliche Nachhaltigkeit mit Hilfe von sozialen Transformationen durch soziale Zusammenschlüsse und Problemlösungsstrategien in Nachbarschaftsvereinigungen. Weitere Schwerpunkte der Forschung sind raumbezogene qualitative Sozialforschung sowie partizipative Methoden der Aktionsforschung.
University of the West of England
Das Forschungsteam vom Center for Sustainable Planning and Environment untersucht den städtischen Wandel mittels Recherche, Evaluation und Politikanalyse. Die Gruppe fühlt sich verpflichtet Theorie mit Praxis zu verbinden und für die Politik relevante Forschungsergebnisse zu erarbeiten. UWE besitzt ein breites Fachwissen in europäischer Städtepolitik, Bürgerbeteiligung und Stadterneuerung.
Universität Groningen
Der Fokus des Forschungsteams Groningen liegt auf urbane Regionen im Wandel, zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Ressourcen und Verbrauch. Das Thema der zivilen Initiativen betont vor allem Aspekte wie selbst organisierte Strategien und gemeinsame Strategien der Problemlösung.
KlimaKom e.G.
KlimaKom ist eine eingetragene Genossenschaft für Kommunalberatung, die sich 2010 als Ausgründung eines Wirtschaftsunternehmens entwickelte. KlimaKom entwirft Strategien und Handlungspläne zur nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung, zum Klimaschutz und zur Energiewende in deutschen Kommunen, Kreisen und Regionen. Dafür nutzen sie partizipative Methoden und integrieren die lokale Bevölkerung, ExpertInnen und VertreterInnen des öffentlichen Lebens. Darüber hinaus berät KlimaKom Kommunen, urbane/ländliche Energieanbieter und Bürgerenergiegenossenschaften bei der Umsetzung der Energiewende und Klimaanpassungsstrategien.
Universität Bayreuth
- Transnationale (Nord-Süd) Arbeit an urbaner Selbstorganisation
- Urbane und regionale Governance und Entwicklung
- Soziale Ungleichheit und Exklusion
- Online-Ethnographie und Aktionsforschung
University of Groningen
- Transformationen von Raum und Zeit sowie sich entwickelnder institutioneller und selbst-organisatorischer Umwelten
- Neue Möglichkeiten der Intervention bezüglich physischer und sozialer Strukturen, um die Lebensqualität zu verbessern
- Interventionen, um dynamische Interaktionen zwischen verschiedenen physischen Faktoren, sozialen Faktoren, institutionellen Akteuren und Interessengemeinschaften zu erzeugen
- Die Schaffung von demokratischen und politischen Fortschritten, um das soziale Wohlbefinden zu verbessern
University of the West of England
- Transnationale Arbeit an nachhaltiger urbaner Regeneration
- Städtische Governance und gesellschaftliche Teilhabe
- Urbane soziale Exklusion und europäische Stadt- und Raumpolitik
- Teilnehmende Aktionsforschung
KlimaKom e.G.
- Energiewende und Klimaschutz, regionale Wertschöpfungsketten und Auswirkungen auf die städtische und ländliche Entwicklung
- Transformative Prozesse und Managementkonzepte für nachhaltige Regionalentwicklung
- Transition Town Bewegungen und juristische Aspekte der post-fossilen Stadtentwicklung
- Stakeholder Management und Partizipation der Bürger
Mitarbeiter*innen von Selfcity
Eberhard Rothfuß ist Professor für Sozial- und Bevölkerungsgeographie an der Universität Bayreuth. Seine Forschung konzentriert sich auf die thematischen Felder Komparative Stadtforschung im … [mehr]
Thomas Dörfler ist derzeit Vertretungsprofessor am Institut für Soziologie der Ruhr-Universität Bochum und wird ab Januar 2016 SELFCITY als Post-Doc begleiten. Seine Forschungsinteressen beinhalten … [mehr]
Erik Bertram hat Geographie an den Universitäten Bonn und Bristol studiert. Seit März 2015 ist er Doktorand am Lehrstuhl für Sozial- und Bevölkerungsgeographie an der Universität Bayreuth. … [mehr]
Sabine Hafner ist Diplom-Geographin und Lehrbeauftragte in der Abteilung Stadt- und Regionalentwicklung am Geographischen Institut der Universität Bayreuth. Sie verfasste ihre Habilitationsschrift zum … [mehr]
Nina Hehn ist Rechtsanwältin und autorisierte Repräsentantin von KlimaKom. Sie hat Jura in Augsburg und Düsseldorf mit Schwerpunkt auf Umweltrecht studiert. Ihr Rechtsreferendariat … [mehr]
Rob Atkinson ist Professor am Zentrum für nachhaltige Planung und Umwelt. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der städtischen Erneuerung und Steuerung, gemeinschaftlicher Partizipation … [mehr]
Ian Smith forscht und lehrt am “Bristol Economics Research Cluster”. Er beschäftigte sich intensiv mit Prozessen sozialer Exklusion in städtischen Nachbarschaften und zu den Arten und Weisen, wie die … [mehr]
Stephen Hall ist ein Forschungsbeauftragter am Centre for SPE. Sein Interesse liegt in städtischer Erneuerung, nachhaltiger Entwicklung und Steuerung. Im Besonderen hat Hall Erfahrungen mit transnational vergleichender Forschung … [mehr]
Justin Beaumont ist Assistenzprofesssor am Institut für Raumplanung und Umwelt an der Universität Groningen. Er hat sich intensiv mit religiösen Organisationen und sozialer Gerechtigkeit innerhalb … [mehr]
Dr. Chris Zuidema ist Assistenzprofessor für Raumplanung am Institut für Raumplanung und Umwelt, Lehrstuhl für Raumwissenschaften, an der Universität Groningen. Er hat seinen akademischen Hintergrund… [mehr]
Mustafa Hasanov ist Planer und Geograph sowie Doktorand in SELFCITY. Sein Forschungsinteresse liegt insbesondere darin, wie Menschen auf lokaler Ebene (Groningen) in Planungs- und Transformationsprozesse involviert sind. … [mehr]
Ferdinand Stenglein hat Geographie an den Universitäten Bonn und Hong Kong studiert und ist Promotionsstipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Sein Forschungsinteresse … [mehr]